17.02.2020

Ash Princess - Laura Sebastian (Rezensionsexemplar)

ASH PRINCESSALLGEMEINE INFORMATIONEN
Titel: Ash Princess
Autor: Laura Sebastian
Verlag: Cbj


KLAPPENTEXT
Theo ist noch ein Kind, als ihre Mutter, die Fire Queen, vor ihren Augen ermordet wird. Der brutale Kaiser raubt dem Mädchen alles: die Familie, das Reich, die Sprache, den Namen. Und er macht aus ihr die Ash Princess, ein Symbol der Schande. Aber Theo ist stark. Zehn Jahre lang hält sie die Hoffnung am Leben, den Thron irgendwann zurückzuerobern. Als der Kaiser Theo eines Nachts zu einer furchtbaren Tat zwingt, wird klar: Sie muss sich wehren – und der wunde Punkt des Kaisers ist sein Sohn. Doch womit Theo nicht gerechnet hat, sind ihre Gefühle für den Prinzen ...



REZENSION

"Ash Princess" stammt aus der Feder von Laura Sebastian und ist der gelungene Auftakt ihrer Ash Princess-Trilogie. Die Story ist zwar nicht gerade neu und offenbart auch so manche Schwäche, dennoch wurde ich meist gut unterhalten.
Der Einstieg fiel mir sehr leicht und schnell war ich mittendrin im Geschehen. Die Autorin entführt uns hier in eine faszinierende, aber auch recht düstere und brutale Fantasywelt - mit Göttern, magischen Steinen, Piraten und mehr. Dazu kommen kreative Völkernamen wie "Kalovaxianer" - schon ein kleiner Zungenbrecher, der mich öfters mal stolpern ließ. Das Worldbuilding ist allerdings noch etwas ausbaufähig, denn außer dem kaiserlichen Palast als Hauptschauplatz sehen wir nicht viel. Auch von der Magie erhoffe ich mir noch mehr im nächsten Band. Am Anfang des Buches sind übrigens zwei Karten von Astrea und Umgebung abgebildet - diese sind aber für das Verständnis nicht nötig.
Die 16-jährige Theodosia alias Theo alias Thora ist eine sympathische und starke Ich-Erzählerin und Heldin, mit der ich auf Anhieb mitgefiebert und mitgefühlt habe. Sie spielt hier ein gefährliches Spiel, um ihr Ziel zu erreichen. Eine gebrochene und fügsame Ascheprinzessin, die sich aus der Asche erhebt und zur rachsüchtigen Königin mutiert. Aber wird sie ihren riskanten Plan wirklich durchziehen?
Auch die weiteren Charaktere sind interessant gezeichnet. Prinz Søren zum Beispiel, der ganz anders ist als sein grausamer Vater und eine bessere Welt erschaffen will. Rebell Blaise, mit dem Theo aufgewachsen ist. Oder Theos Herzensschwester Cress - Tochter des Mannes, der einst ihre Mutter tötete.
Ein wenig Romantik gibt es obendrein - leider per Liebesdreieck, was ich nicht so gerne mag. Hier ist es auch nicht sonderlich gut und glaubwürdig umgesetzt. Wer Theos Herzblatt wird, ist mir im Grunde auch egal, obwohl ich einen leichten Favoriten habe. Mal schaun, wie sich das Ganze noch entwickelt.
Der Schreibstil im Präsens ist einfach gehalten und liest sich sehr flüssig. Ein paar Längen sind aber zu überwinden und etwas mehr Tempo hätte manchmal auch nicht geschadet. Trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Gegen Ende wird es dann immer spannender und dramatischer. Wir erleben einige überraschende Wendungen sowie einen packenden Showdown, dessen Ausgang eine interessante Fortsetzung verspricht. Ich bin jetzt schon gespannt, wie es weitergeht!
Insgesamt kann ich daher "Ash Princess" empfehlen.

BEWERTUNG

Düstere Jugendfantasy nach altbekanntem Schema und ein paar kleinen Schwächen, die mir dennoch viele fesselnde und unterhaltsame Lesestunden bescherte. 4 Sterne von mir.

Spring Girls - Anna Todd (Rezensionsexemplar)


Spring Girls als Taschenbuch

ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Titel: Spring Girls
Autor/en: Anna Todd
Preis: 12,99€
ISBN:9783453420045

Verlag: Heyne Taschenbuch 
Seitenanzahl: 400 Seiten 

KLAPPENTEXT
Vier Schwestern auf der Suche nach ihrem Weg ins Leben.

Die Spring-Mädchen Meg, Jo, Beth und Amy leben zusammen mit ihrer Mutter in New Orleans. Ihr Vater ist im Irak stationiert, und jede der Schwestern durchlebt neben der beständigen Sorge um ihn die schwierigen Momente des Erwachsenwerdens. Meg will möglichst bald heiraten und Mutter werden, Jo will als Journalistin die Welt verändern, Beth hilft lieber im Haushalt, und die zwölfjährige Amy schminkt sich zum ersten Mal und ist mit ihrem Smartphone online unterwegs. Und obwohl jede der Schwestern ganz genau weiß, was sie will, kommt es dann doch ganz anders als ursprünglich gedacht ...


REZENSION

Die Autorin erzählt also den amerikanischen Roman "Little Women" von Louisa May Alcott nach. Ich habe diesen "Klassiker", wie es im Klappentext heißt, nie gelesen. Ich hätte ja eher gesagt, dass es sich um einen Klassiker der amerikanischen Jugendliteratur handelt und genauso kommt die Nacherzählung auch daher. Es ist eine Art Coming-of-Age Roman (allerdings nur über einen kurzen Zeitraum von etwas weniger als einem halben Jahr). Überraschenderweise fand ich, dass die Autorin die Herausforderung recht gut gemeistert hat. Ich sage das nicht, weil ich so gut beurteilen könnte, ob sie dem Originalwerk gerecht wird, sondern eher weil sie auf gekonnte Weise die Entwicklung von vier Mädchen verschiedenen Alters (19, 16, 15 und 12) schildert. Mit sehr viel Einfühlungsvermögen und authentischen Dialogen werden die typischen Streitereien und Eifersüchteleien zwischen sich im Teenageralter befindlichen Schwestern beschrieben. Das erwachende Interesse für das andere Geschlecht, erste Erfahrungen mit Jungs, Boshaftigkeit zwischen Geschwistern etc. Verglichen mit dem bisherigen Werk der Autorin war ich ziemlich überrascht. Positiv überrascht. Nicht ob des andersartigen Inhalts (hat doch die Autorin bislang ausschließlich erotische Bücher verfasst), sondern wegen des erstaunlich weiterentwickelten Schreibstils. Gut, man konnte dies bereits über die letzten Bände verfolgen, aber doch fand eine weitere Entwicklung statt.
Was ich befürchtet hatte, nämlich dass es sich hierbei um einen müden Abklatsch (soviel kennt man natürlich von dem Buch, nachdem es bereits x-mal verfilmt worden ist) mit kaum eigenständiger Handlung handeln würde, ist nicht eingetreten. Erzählt wird in den ersten Kapiteln aus Sicht der Mutter - Meredith - und erst dann setzen die Erzählstimmen der drei ältesten Schwestern, Meg, Jo und Beth, ein. Wobei das Hauptaugenmerk auf Meg und Jo liegt. Deren Charakterzeichnung ist glaubwürdig, altersentsprechend und sehr authentisch gelungen. Auch hält sich die Autorin nicht sklavisch an das Personal und Finale des Originals, was ich gut finde, sonst hätte dieses Werk ja auch keinen Sinn gemacht. Natürlich frägt man sich, warum die Neuerzählung ausgerechnet dann herauskommt, wenn im Kino gerade die neueste Verfilmung von "Little Women" (zumindest in den USA) läuft, aber das kann natürlich auch Zufall sein, und selbst wenn es kein Zufall ist, sage ich, solange das Ergebnis überzeugt, ist alles gut. Und es überzeugt (mich).
Fazit: Eine interessante Schilderung amerikanischen Alltags von Familien Militärangehöriger. Eine Erzählung über die Schwierigkeiten und Nöte von Heranwachsenden, kein herausragendes literarisches Werk, aber in seiner äußerst authentischen Wiedergabe der Entwicklung vom Jugendlichen zum jungen Erwachsenen, durchaus bemerkenswert. Es fanden sich einige Fehler, auch den einen oder andere Logikfehler, aber nichtsdestotroz ein empfehlenswertes Buch. Inhaltlich und sprachlich würde ich es der Jugendliteratur zuordnen. Wer hier, wie von dieser Autorin gewohnt, einen erotischen Liebesroman erwartet, wird enttäuscht sein und sollte eher nicht zugreifen. Ja, es kommt ein bisschen Erotik und auch Liebe vor, aber eher am Rande, das Wichtigste in diesem Buch ist die Familie und vor allem die Beziehung der Schwestern untereinander.

BEWERTUNG

Das Buch hat mich echt überrascht. Nach der After Reihe, von der ich nur Band 1 wirklich mochte, hat mich dieses Buch doch überzeugen können.

4/5 Sterne

Die andere Welt - Julie Cohen (Rezensionsexemplar)


Die andere Welt als Taschenbuch
ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Titel: Die andere Welt
Autor/en: Julie Cohen
Verlag: Diana Taschenbuch 
Preis: 10,99€
ISBN:9783453360532

Veröffentlichungsdatum: 13. Januar 2020  
Seitenanzahl: 384 Seiten


REZENSION

Julia Cohen beschreibt in ihrem Roman, welchen Einfluss das Geschlecht und die Zuschreibungen des Umfeldes auf das heranwachsende Kind haben.
Wie hat sich das Leben von Louis und Louise entwickelt? Haben sie Kinder? Welche Beziehung haben sie zu ihren Eltern?
Inspiration war für sie der Roman "Orlando" von Virginia Woolf.
Abwechselnd erzählt die Autorin von Louises und Louis` Rückkehr. Dazwischen kommentiert sie in Kapiteln, die mit "Louis & Louise" überschrieben sind, die Geschehnisse und vergleicht sie.
Ich hatte mehr Beispiele von unterschiedlicher Behandlung der Geschlechter erwartet. (Ich erinnere mich grob an das Sachbuch "Wir werden nicht als Mädchen geboren - wir werden dazu gemacht" von der Psychologin Ursula Scheu.)
Die Geschichte begann etwas langsam, und ich empfand es als verwirrend, dass Louis auch Lou genannt wurde und beide Protagonisten die gleichen Freunde, das gleiche Umfeld, die gleichen Eltern haben. Gelegentlich hat es einen Moment gedauert, bis ich mich (trotz Kapitelüberschrift) orientiert hatte.
Während der Lektüre war ich eher damit beschäftigt, Unterschiede in beiden Lebensläufen zu finden, als mich mit den Figuren zu identifizieren.
Die Spannung zog stark an, als das prägende Ereignis von vor 13 Jahren beschrieben wurde. Die Schilderungen waren für mich sehr realistisch.
Unter dem Einfluss des Familiennarrativs "Du bist ein/e Alder!" sollten die Kinder außerdem in bestimmte Rollen gedrängt werden, die von der Vergangenheit mitbestimmt waren.
Ein interessanter über weite Strecken ruhig erzählter Roman über Erziehung und Geschlechterrollen, der mich zum Nachdenken eingeladen hat.
Triggerwarnung:
Krebs, Selbstmord, Vergewaltigung

BEWERTUNG

Eine wirklich schöne Geschichte.

4/5 Sterne

Letzte Rezension

Leutturmträume - Tanja Janz (Rezensionsexemplar)

  Allgemeine Informationen Titel: Leuchtturmträume Autor/en: Tanja Janz ISBN: 9783749901241 Verlag: HarperCollins Preis: 12 Euro Erscheinung...

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